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Do 22.04.10 // Podium / 19:30

Memory-Spielerinnen / Erinnerungsarbeit in der Kunst zeitgenössischer bosnisch-herzegowinischer Künstlerinnen

 
Referentin: Katja Kobolt

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Datum: Donnerstag, 22. April 2010
Zeit: 19:30 Uhr
Veranstaltungsort: lothringer13/laden
(Lothringer Str. 13, MVV: S-Bahn Rosenheimer Platz)

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Zum Thema:

Bosnien-Herzegowina – „ein Land mitten in Europa“, als ob es nicht zu Europa gehören solle. Neben dem Kosovo ist Bosnien-Herzegowina eines der letzten beiden Länder des Balkans, das sich von der rigorosen EU-Visumspolitik eingekesselt findet. Die vom Krieg zerstörte Wirtschaft, der Nationalismus und Klerikalismus islamischer und christlicher Provenienz sowie die restriktive Visumspolitik lassen auch fünfzehn Jahre nach Kriegsende das Gefühl des Eingekesseltseins zu einem Dauerzustand werden und erzeugen weiterhin Auswanderungsphantasien: Die Auswanderung wird auch zur Bedingung der Präsenz auf dem internationalen Kunstmarkt. Doch viele bleiben, weil sie (noch) nicht gehen können. Ob nun in Sarajevo oder Berlin – bosnisch-herzegowinische KünstlerInnen setzten sich in ihren Werken in den vergangenen Jahren mit den verheerenden Folgen des zwischen 1992 und 1995 tobenden Krieges  auseinander. Katja Kobolt, slowenische Kuratorin und Theoretikerin, stellt im Vortrag /Memory-Spielerinnen /bosnisch-herzegowinische Künstlerinnen und ihre (Erinnerungs)Arbeiten vor und theoretisiert sie im Rahmen einer Ästhetik der Unmittelbarkeit.  Es werden Arbeiten von Maja Bajević, Alma Suljević, Adela Jušić, Lana und Leila Čmajčanin und Šejla Kamerić gezeigt.


Jusic

/Kome treba drnč//Video, Adela Jušić, 2009

 

Zur Referentin:
Katja Kobolt, freischaffende Kuratorin, Kulturproduzentin und Theoretikerin, lebt und arbeitet in München und Ljubljana. An der LMU München promovierte sie 2006 zur Erinnerung in der Literatur weiblicher Autorschaft über die postjugoslawischen Kriege. Ihr Dissertationsschreiben erschien 2009 beim Drava Verlag unter dem Titel Frauen schreiben Geschichte(n) – Krieg, Gender und Erinnern im ehemaligen Jugoslawien. Seit 2000 ist sie Mitarbeiterin des internationalen Festivals und der Organisation City of Women, Ljubljana, wo sie zwischen 2006 und 2009 zusammen mit der Kuratorin Dunja Kukovec als künstlerische Leitung tätig war. Ausgewählte Projekte: Schöngen (galerija Kapelica/Ljubljana 2000), Station Transition – Junge slowenische Kunst (München, 2004), Warmarkt Inc. (galerija Škuc Ljubljana, Kunstarkaden München, 2006), 13. und 14. City of Women Festival (Ljubljana 2007-2008), /Natural Relations/ (galerija Škuc, 2008), Humourworks (galerija Škuc/Ljubljana, The Space Gallery/Bratislava, Pitchwise Festival/Sarajevo, Kunstraum Kreuzberg/Berlin, 2007-2008).



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