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Wostok - Barbaric Symphony - Comics  Paintings  Movies  Music



23. bis 26. Juni
Weltraum - Rumfordstraße 26, 80469 München
täglich 11 bis 19 Uhr

Mittwoch, 22. Juni, 19 Uhr, Galerie Weltraum Eröffnung Präsentation „Aus dem Tagebuch eines Narren“

Freitag, 24. Juni, 20 Uhr, Galerie Weltraum: „Werschetz Peaks“ Undergroundfilme aus Serbien

Samstag, 25. Juni, 12.30 Uhr, Bier & Oktoberfestmuseum (Sterneckerstraße 2) Comic-Workshop mit Wostok

Samstag, 25. Juni, 22Uhr, Glockenbachwerkstatt (Blumenstr. 7) Konzert "Tehno Muda" Live Techno Punk Music w/ Visuals

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Albtraumartige Szenarien, die an die düstere Atmosphäre des expressionistischen Films erinnern, aber von wohl vertrauten Comicfiguren bevölkert werden: Der serbische Künstler Wostok zählt zu den Ausnahmetalenten der internationalen Comicwelt.


Wer junge serbische Comiczeichner nach ihren Einflüssen fragt, bekommt immer wieder einen Namen zu hören: Wostok. Zwar fühlt sich jeder der Befragten bemüht, noch im selben Atemzug die Verdienste des serbischen Comic-Botschafters Aleksandar Zograf zu rühmen, dessen autobiografische und journalistische Strips als erstes im Westen von der lebendigen Comicszene des Balkanstaates Zeugnis ablegten. Wenn es aber darum geht, wer als Hauptinspiration verantwortlich zeichnet für den unglaublichen Formen- und Themenreichtum des aktuellen serbischen Undergroundcomics, dann fällt immer wieder der Name von Danilo „Wostok“ Milosev. Handelt es sich bei ihm doch um den Paten des jungen serbischen Comics. Verdientermaßen trat er als letztes als Gestalter des serbischen Standes auf der Buchmesse Leipzig 2011 in Erscheinung. In der parallel dazu laufenden virtuellen Ausstellung „Der unsichtbare Comic“ waren seine Werke prominent vertreten.



Seit Anfang der 90er Jahre aktiv, wirkte Danilo „Wostok“ Milosev, heute 48, als Herausgeber des Comicmagazins „Patagonia“ und veröffentlichte nicht weniger als 460 fotokopierte Ausgaben seines eigenen Fanzines „Krpelj“ („Die Zecke“).

Wie im Falle Aleksandar Zografs fiel der Auftakt seines künstlerischen Schaffens mit dem Auseinanderbrechen Jugoslawiens zusammen. Auch Wostok erlebte die 90er Jahre als bleierne Zeit, geprägt von Isolation, Regimepropaganda und verdeckter Zensur. Nach offensichtlichen Bezügen zur Realität der 90er Jahre, wie man sie aus den Werken seines Freundes Zograf kennt, sucht man in Wostoks Comics freilich vergeblich. Schwarze Flächen dominieren die Seiten seiner Strips dagegen, die Farbe einer albtraumartigen Welt, in der sich immer wieder schemenhaft die Umrisse des Vampirs Nosferatu abzeichnen. Reiner Galgenhumor die absurden Auftritte bekannter Comic-Charaktere: Spiderman und Popey als amputierte Krüppel mit Anspruch auf Sitzplätze im überfüllten Bus oder der Unglaubliche Hulk als Bodyguard des serbischen Präsidenten Milosevic.





Zu Wostoks prägenden Einflüssen zählen dann auch eher literarische Werke von Franz Kafka und Ambrose Bierce oder die Songtexte von Joy Division und Hüsker Dü.
 
Als Autoren seinen Storys zeichnen neben Wostok selbst häufig der Schriftsteller Nabor Devolac, aber auch Wostoks Vater Bogdan, genannt Boca, verantwortlich. Letzterer agiert auch in Wostoks Low-Budget-Filmen.

Im Rahmen der Ausstellung „Barbaric Symphony“ (vom 23. bis 26. Juni im Rahmen des Comicfestival München 2011 in der Galerie Weltraum, Rumfordstraße 26, 80469 München) wird es – neben Originalen seiner Werke, Gemälden und Comics – auch eine Auswahl dieser Filme zu sehen sein. Ein Auftritt von Wostoks Elektropunk-Band Tehno Muda („Techno-Eier“) findet am Samstag, 25. Juni, 22 Uhr in der Glockenbachwerkstatt statt.





Wir danken dem Ausländerbeirat München für die Unterstützung