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„Greening the Balkans #3 – Der Kampf für Umweltgerechtigkeit in Südosteuropa“

21./22. Oktober 2022 - Bellevue di Monaco / Glockenbachwerkstatt / Pinakothek der Moderne

Programm auf DEUTSCH / Program in ENGLISH

+++ Hier geht’s zum EVENT RÜCKBLICK / REVIEW +++

In den letzten Jahren haben sich in vielen Ländern des Westbalkans starke Umweltproteste formiert. Sie richten sich gegen die zunehmende Luftverschmutzung, den Bau von Wasserkraftanlagen, offene Mülldeponien, industrielle Altlasten oder Natur zerstörenden Bergbau. Ein Beispiel sind die Proteste gegen die von Rio Tinto geplanten Lithium-Minen, bei denen Ende 2021 tausende Menschen in ganz Serbien auf die Straße gingen. In Diskussionen mit Umweltaktivist:innen aus dem Balkan wollen wir mehr über die Hintergründe dieser Proteste und Initiativen erfahren und sie mit Aktivist:innen aus den Münchner Umwelt- und Klimagerechtigkeitsbewegungen und der breiteren Stadtgesellschaft ins Gespräch bringen.  Was sind ihre Ziele, wie stehen ihre Aussichten auf Erfolg und welche Rolle spielt das Thema Ökologie für die Stärkung der jungen Demokratien in der Region? Welche Impulse ergeben sich seinerseits für die Umwelt(-gerechtigkeits)initiativen aus dem Münchener Raum, etwa bei der Gestaltung einer nachhaltigen Stadtentwicklung?

In diesem Netzwerktreffen komm Umweltexpert:innen und Aktivist:innen aus dem Balkan mit jenen aus München zusammen. Sie geben Einblick in ihre Arbeit und diskutieren gemeinsam Best-Practice Projekte. Die Themenblöcke der englischsprachigen Diskussionen, die explizit auch einem größeren Publikum aus der Münchner Stadtgesellschaft offen stehen, reichen von „Urban Space & Environmental Justice“ über „Just Energy Transitions“ und „Activism between the local and the global“, bis zu „Campaigning Insights: Climate Change & National Parks“. Teil des Programms sind zudem auch ein Luftpartikelsensor-Workshop, eine Abschluss-Podiumsdiskussion und verschiedene künstlerische Darbietungen, die sich performativ mit den auf dem Workshop diskutierten Fragen zur Umweltgerechtigkeit auseinandersetzen.

Die Teilnahme ist kostenlos (Spenden sind willkommen). Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, bitten wir um Anmeldung per E-Mail: &

TAG I – Freitag, 21. Oktober 2022 [@Bellevue di Monaco]

9:00 – 9:15 Welcome & Environmental Justice – a short Introduction

  • Martin Meiske & Asmir Šabić (balkaNet & MIKADO UMdieWELT)

 9:15 – 10:45 Panel I: “Urban Space & Environmental Justice”

  • Dušan Pavlović (Ne davimo Beograd, Serbien) 
  • Maja Mirković (Aarhus Centar Sarajevo, Bosnien und Herzegowina)
  • Silvia Gonzalez (Green City e.V., München)
  • Andreas Schuster  (Radentscheid München und Bayern / Green City e.V. / SPD/Volt-Stadtratsfraktion München)

11:15 – 12:45 Panel II: “Just Energy Transitions“

  • Kristina Dimitrova (EKO-Svest, Nordmazedonien) 
  • Nevena Smilevska (CEE bankwatch)
  • Johannes Engelhaupt (Fossil Free München)
  • Krisztina André (Bündnis Bürgerenergie)

14:15 – 15:45 Panel III: “Activism between the Local and the Global”

  • Selma Mešić (Let’s do it! BiH, Sarajevo, Bosnien & Herzegowina) 
  • Vanessa Tschapke (rehab republic, München) 
  • Ulrike Schwarz (Solar2030, München)

TAG II Samstag, 22. Oktober

11:00 – 12:30 Panel IV: “Campaigning Insights: Climate Change & National Parks” [@Teamtheater Tankstelle]

  • Olsi Nika (EcoAlbania, Albanien) 
  • Klara Bosch (Fridays for Future, München) 

14:00 – 16:30 Workshops [@Glockenbachwerkstatt]

Workshop I (14:00 – 15:00): “Air Pollution – Build a DIY Sensor” (Martin Meiske, balkaNet) 

Workshop II (14:30 – 16:30): „Gemeinschaftsbasteln und -malen mit Kindern & Erwachsenen – Unsere Visionen einer umweltgerechten Welt“ (Öznur Acar, Maja Gugleta Nebe & Nils Nebe, balkaNet)

16:30 – 17:30 BalkanoDrom – Roundtable Discussion [@Pinakothek der Moderne]

“Greening the Balkans: The Fight for Environmental Justice in Southeastern Europe” – Abschlussgespräch mit allen Gästen aus Südosteuropa.

ab 18:00 Einlass [@Glockenbachwerkstatt]: „Greening the Balkans Art-ivism“ – Visual Arts & Music, mit: 

Ralf Homann and Manuela Unverdorben / Gene Labo – Visuals / Josip Pavlov – NAQ / Segundo Bercetche & Tomi Lebrero

Mehr Informationen über das Art-ivism-Programm >>

Ein Kooperationsprojekt von: InitiativGruppe e.V MIKADO UMdieWELT & balkaNet e.V

Unterstützt von: Zukunft Gestalten in Bosnien e.V, Glockenbachwerkstatt e.V, Bellevue di Monaco 

Gefördert von : Landeshauptstadt München – Kulturreferat Abteilung III, Referat für Klima und Umweltschutz München, Aktion Mensch

Die Themenblöcke im Detail:

“Urban Space & Environmental Justice”

Im Laufe des 20. Jahrhunderts vollzog sich in vielen Ländern der Welt eine intensive Urbanisierung. Immer mehr Menschen zog es in die Städte, immer mehr Waren flossen in die urbanen Zentren, Industrien und große technische Infrastrukturen entstanden. So ungleich wie der Wohlstand, der aus dieser Mobilisierung hervorging, so unterschiedlich stark waren häufig auch die toxischen Nebeneffekte wie Luft- und Wasserverschmutzung und die Lärmbelästigung auf bestimmte gesellschaftliche Gruppen verteilt.

Lokale Belastungen von Menschen und Umwelt, aber auch die Klimakrise und zunehmende soziale Ungleichheit zwingen uns, unsere Städte neu zu denken. Wie kann eine umweltgerechte Stadt aussehen? Wie wollen wir uns fortbewegen? Wie wollen wir wohnen? Wie können wir gemeinsam urbane Räume lebenswert gestalten?

“Just Energy Transitions”

Die Konsequenzen der fossilen Energieerzeugung durch Kohle, Gas und Öl betrifft uns alle und doch leiden manche Regionen mehr unter diesem alten Energieregime und dem daraus resultierenden Klimawandel als andere. Es sind nicht nur der globale Süden, sondern auch an der „europäischen Peripherie“ gelegene Länder Südosteuropas, in denen systematisch Luftqualitätsgrenzwerte durchbrochen werden und in denen sogar neue Kohlekraftwerke geplant sind. Sie produzieren Strom, der zu einem nicht geringen Teil auch in die EU exportiert wird. Diese Praxis wirft dringende Fragen zur Umweltgerechtigkeit auf.

Was sind die Schlüssel im Kampf für eine gerechte Energiewende, die die Emissionen reduziert und zugleich auch die soziale Transformation mit im Blick hat? Welche Rolle spielen Umweltmonitoring, Citizen Science und Bürgerinitiativen? Welche Regulierungen und Förderinstrumente brauchen wir, um nachhaltig Energie zu produzieren?

“Activism between the local and the global”

Mit Fridays For Future ist in den letzten Jahren eine neue Klimabewegung entstanden, die nicht nur thematisch global denkt, sondern auch organisatorisch ein weltweites Netzwerk aufgebaut hat. Zugleich scheinen die lokale Einbindung und Aktionen vor Ort immer noch ein Schlüssel zum Erfolg zu sein, wie zahlreiche Initiativen auf dem Balkan aber auch in Deutschland, in den letzten Jahren gezeigt haben.

Was macht erfolgreichen Aktivismus im Bereich der Umweltgerechtigkeit aus? Welche organisatorischen, politischen und rechtlichen Ebenen, von lokal bis international, gilt es zu mobilisieren? Sind eher lokale Erfolge Impulsgeber für Transformationsprozesse auf höherer Ebene, oder wirken internationale/nationale Initiativen stärker als Impulse für lokale Erfolge?

“Campaigning Insights: Climate Change & National Parks”

Weit sichtbare Kampagnen zu organisieren erfordert klare Botschaften,  ein großes Netzwerk, viel Geduld und häufig auch starke Bilder und Geschichten. Wir sprechen mit Organisator:innen aus dem Balkan und aus München über ihre Erfahrungen, die größten Herausforderungen und Erfolge. 

Pläne für hunderte neue Wasserkraftanlagen bedrohen die Flusssysteme des Balkans, die als einzigartig in Europa gelten. Eco Albania berichtet von internationalen Zusammenarbeit und lokalen Aktionen im Rahmen der europaweiten“Save the Blue Heart of Europe”-Kampagne, die unter anderem darauf abzielte, den Fluss Vjosa zum ersten europäischen “Wild River National Park” zu machen. Fridays for Future hat als Organisation in den letzten Jahren ein enormes Wachstum erlebt. Was als wöchentlicher Protest einer einzelnen Schülerin begann, wurde zu einer internationalen Bewegung, die 2019 geschafft hat, weltweit geschätzte 2 Millionen Menschen für den “Global Climate Strike” zu mobilisieren. 


Seit 24 Jahren ist balkaNet e.V. ein offenes Forum für Kultur, Kunst und Wissenschaft aus und zu Südosteuropa. Jeden vierten Samstag im Monat haben wir in der Glockenbachwerkstatt Raum für ein aktives “Zusammensein” – die Ming(R)a Lounge. Als Verein haben wir uns zum Ziel gesetzt, neue Impulse sowohl für den künstlerischen als auch den soziokulturellen Austausch in und über Südosteuropa in München zu fördern. Der gemeinsame Wunsch, die Vielfalt in der Stadt zu fördern, schließt die Teilnahme aller ein und ist eine Quelle für neue Perspektiven und neue Vernetzungsmöglichkeiten. Die Reihe „Greening the Balkans“ wir unterstützt von der Glockenbachwerkstatt, Zukunft gestalten in Bosnien e.V. und MIKADO Umdiewelt.

Art Workers House

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